Schreibtisch mit Geheimfach
Lena Hinz entwirft mit ihrer Marke LENATUREL zauberhafte Kindermöbel.
3-SCHICHT, AHORN
Eine Begegnung mit einer Überzeugungstäterin in Sachen Nachhaltigkeit.
Wie kam es zum Schreibtisch Janne und zum Hocker Bente?
Unsere älteste Tochter war vor der Einschulung, und wir haben nach einem Kinderschreibtisch gesucht. Leider erfolglos. Man möchte meinen, Tische gäbe es wie Sand am Meer. Das stimmt auch, aber wer den Anspruch hat, dass ein Möbelstück für Kinder gut durchdacht, nachhaltig und vor allem aus der Kinderperspektive designt ist, der muss lange suchen.
Sie haben dann aber nicht ewig gesucht, sondern selbst angepackt, dabei sind Sie gar keine Designerin ...
Ich bin freie Bühnen- und Kostümbildnerin in verschiedenen Theatern in Deutschland und den Niederlanden, habe aber schon immer gerne Möbel entworfen und selbst gebaut. Hier arbeitete ich mit einer befreundeten Schreinerin zusammen.
Sie nahmen also eine Auszeit vom Theater, zugunsten der Familie und neuer Berufsfelder ...
Irgendwie schon. Als Mutter dreier sehr kreativer Kinder, die immer irgendetwas basteln, zeichnen oder malen, wollte ich einen Schreibtisch konsequent vom Kind aus denken: Das betrifft Ergonomie, Haptik und Funktion. Er erfüllt die Bedürfnisse von Kindern, die sich über die Jahre ändern, manchmal aber auch minütlich ...
Was heißt das genau?
Der Schreibtisch hat ein personalisierbares Set von Aufsätzen, eine Spardose, den Riesenspitzer (den man nicht dauernd leeren muss) oder die Halterung für das Tablet. Außerdem gibt es kleine Details, die im Alltag wichtig sind, eine kleine Leiste, die verhindert, dass Stifte vom Tisch kullern. Oder das Extrafach für den Mehrfachstecker, um Kabelsalat zu verhindern oder die intelligente Kabelführung.
Natürlichkeit führen Sie im Namen: LENATUREL. Was heißt das aber wirklich?
Da sind zum einen die natürlichen Materialien, aus denen meine Möbel bestehen: Massivholz und Tischlinoleum, das zu 100 Prozent aus natürlichen Rohstoffen besteht.
Außerdem ist LENATUREL aus mir selbst entstanden. Aus meiner Leidenschaft für das Designen von Räumen und Gegenständen und dem tiefen Wunsch, fast-furniture etwas entgegenzusetzen.
Holz war dann das Material der Wahl?
Eindeutig. Der Tisch muss einfach langlebig sein. Deshalb Hartholz, deshalb die stabile Bauweise, deshalb abgerundete Kanten, deshalb so wenig Schrauben wie nur irgendwie möglich. Wenn man dann noch Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft nimmt, zur Behandlung nur Naturöl und mit Tischlinoleum arbeitet, das ebenfalls ein Naturprodukt ist, dann hat man ein wirklich nachhaltiges Produkt. Das war mir extrem wichtig.
Wie kamen Sie auf ALFA?
Bevor ich auf ALFA kam, habe ich eine lange Recherche gemacht, welche Eigenschaften ein Holz haben muss, damit es meinen Anforderungen an Nachhaltigkeit, Stabilität und Ästhetik entspricht. ALFA kann fast alle meiner Ansprüche erfüllen: Es sind Dreischichtplatten – die Verarbeitung ist also nicht so aufwendig wie bei Möbeln aus reinem Massivholz und sind chemiefrei verarbeitet. Die Dicke der Platten spielt dabei auch eine Rolle. ALFA hat auch dünnere Materialstärken im Portfolio, die sich für meine Zwecke besser eignen. Zu dicke Platten würden bei Kindermöbeln zu klobig wirken. Der wichtigste Grund für meine Wahl ist, dass das Holz aus europäischen Wäldern aus konsequent nachhaltiger Forstwirtschaft stammt.
Und wie geht es weiter mit Ihnen und ALFA?
Oh, ich habe noch viele Ideen. Vor allem denke ich über Produkte nach, welche die kleine Serie aus Schreibtisch, Hocker und mobilen Aufsätzen erweitern könnten.
ÜBER DAS PROJEKT
Typ
Möbel Design
Ort
Neckargemünd
Design
LENATUREL
Datum der Fertigstellung
2020
Fotografie/Visualisierung
© Carsten Rohrbeck, Nina Poppe