Die mit Holz malt.
Franziska Kelhar, 27, sortiert Lamellen zu harmonischen Gesamtbildern.
Ein gutes Auge, absolute Konzentration und schnelle Reaktionen. Das sind Voraussetzungen für das sogenannte “Malen mit Holz”, bei dem es darum geht, verschiedenste Lamellen zu einem angenehmen Ganzen zu fügen.
Frau Kelhar, worauf kommt es an, wenn Sie Lamellen sortieren?
Auf die Farbe. Von hell bis dunkel, bräunlich bis schwarz gibt es Hunderte von Farbtönen. Alles muss zusammenpassen und ein harmonisches Sortierbild ergeben.
Etwa einen Farbverlauf von hell zu dunkel?
Zum Beispiel. Entscheidend sind fließende Umgänge.
Was ist die Herausforderung beim Malen mit Holz?
Man muss konzentriert bei der Arbeit sein. Je mehr Elemente zusammenkommen, desto schwieriger wird es. Und je länger man auf die Platte schaut. Da hilft es, ab und zu mal wegzuschauen oder sich einen Kaffee zu holen.
Gibt es Regeln? Farbe sticht Struktur?
Schon. Das Wichtige ist, dass nicht dieselben Lamellen, Geschwisterlamellen, nebeneinanderliegen. Auffälligkeiten wie Farbsprünge und Geschwisterlamellen fallen auf. Die werden gedreht, um ein harmonisches Gesamtbild zu erhalten. Wir fangen mit dem längsten Stück an und arbeiten uns durch bis zur kürzesten Lamelle. Aber jede Sortiererin arbeitet etwas anders um ans Ziel zu kommen.
Sie haben viele Kolleginnen, haben Frauen ein besseres Auge?
Es heißt so, ja. Frauen haben mehr Gefühl und sind geduldiger.
Gibt es manchmal Lob von Ihren Kolleginnen und Vorgesetzten?
Ja, mit der Zeit wird man erfahrener und die Sortierung wird besser.
Wir helfen uns gegenseitig.
Ihr Lieblingsholz?
Jede Holzart hat ihre Herausforderungen, hat ihre eigenen Merkmale. Meine Lieblingsholzart ist Nussbaum, da muss ich beim Splintanteil aufpassen, aber von der Farbe ist es für mich leichter zu sortieren. Schwierig finde ich dagegen Eiche, weil sie so viele Farben hat.
Würden Sie sagen, Sie sind sehr genau, vom Typ her?
Schon. Alles muss passen. Besonders bei Eiche. Die Ersten Platten sind immer die leichtesten. Die Letzten jedoch die schwierigsten, die Lamellenauswahl wird geringer. Da muss man auch den Mut haben, die Sortierung an einem Punkt abzubrechen.
Sie sind seit fünf Jahren bei Alfa.
Und es jeden Tag ist es anders, auch wenn ich scheinbar immer das gleiche mache. Und das gefällt mir an meiner Arbeit. Denn jedes Holz ist anders, jede Lamelle. Und es ist ein Wahnsinn, was man alles aus Holz machen kann: Küchen, Wände, Treppen, Innenausbau. Jede Lamelle gibt es nur einmal auf der ganzen Welt.
Holzsortierung
Jede Platte ein Unikat.
Jeder Baum ist ein Unikat. Er besitzt einen eigenen Charakter, besondere Merkmale und Kennzeichen – das macht ihn geradezu menschlich. Bäume bieten Zeitreisen. Sie wurden vom Wetter und vom Boden geprägt und von der Umwelt geformt. Diese Eigenschaften schätzen wir und wollen sie auch optisch zugänglich machen.
Beim Malen mit Holz schaffen unsere Mitarbeiter ein sinnliches Erlebnis. Sie bringen sich und ihre Erfahrung ein, um eine besondere Oberfläche zu schaffen, fernab von maschineller Gleichförmigkeit oder sich wiederholenden Mustern. So entsteht immer wieder aufs Neue eine Sortierung, welche die Einzigartigkeit des Holzes und seine unterschiedlichen Facetten zum Ausdruck bringt.
Florian Burgstaller, 33 war jahrelang Projektmanager bei ALFA. Schon damals lag der Fokus auf den kleinsten Dingen. Das ist die Basis einer effizienten Produktion. Und das garantiert Nachhaltigkeit.