Wenn Handwerkskunst und Natur zusammenfinden.
Was macht die Holzverarbeitung so herausfordernd? Und wie sichert man gleichbleibend hohe Qualität?
Sigi Zauner, Qualitätssicherer im ALFA Plattenwerk
Heutzutage sprechen alle von Qualität. Worauf kommt es dabei wirklich an?
Qualität zeigt sich in der Nachhaltigkeit der Produkte. Unsere Kunden stellen Einrichtungen her, die oft mehr als 20 Jahre halten. Da kommt einiges zusammen: Haptik, Pass- und Maßgenauigkeit sowie harmonische Holzmerkmale, stimmige Struktur und Farbe und genaue Verleimung. Wir vereinen Handwerkskunst und Know-how.
Eine lange Liste. Wie setzen Sie das tagtäglich um?
Durch geschulte Mitarbeiter/innen an geeichten und regelmäßig geprüften Arbeitsplätzen.
Wie halten Sie die Präzision im Plattenwerk?
Entscheidend für präzises Arbeiten ist ein konstantes Klima, da Holz ein hygroskopischer Werkstoff ist, der Wasser aus der Umgebung aufnimmt und wieder abgibt. Holz arbeitet und verändert seine Form je nach Jahresringlage. Es schwindet und quillt. Konstantes Klima in der Fertigung ist somit Grundlage für entspanntes Holz und somit für präzises Arbeiten.
Und wenn doch mal etwas nicht passt?
Dann spreche ich direkt mit dem Mitarbeiter beziehungsweise der Mitarbeiterin. Wenn nötig, führe ich abteilungsübergreifende Abstimmungen durch oder halte Schulungen ab. Eventuelle Fehlfunktionen an den Maschinen lasse ich natürlich sofort beheben.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen?
Ich verzichte auf Verbote, Einschränkungen oder negative Formulierungen und nehme einen klaren Standpunkt ein.
Also beispielsweise ...
... versuche ich es mit: „Wir möchten wieder mehr zufriedene Kunden. So schaffen wir das ...“ Dabei konzentriere ich mich auf positive Aspekte und beziehe alle mit ein. Es geht um das große Ganze:
Wie schaffen wir das? Dabei gebe ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit, ihre Ideen einzubringen und Verbesserungen aufzuzeigen. Lob motiviert. Schließlich kommt es darauf an, die Erwartungen unserer Kunden zu erfüllen oder sogar zu übertreffen.
Würden Sie sagen, Sie sind sehr genau?
Ich verfahre mit gewisser strenger Sorgfalt, andererseits auch mit einem gewissenhaften, wohldurchdachten Augenmaß ...
In den letzten zehn Jahren hat sich sicher einiges getan ...
In der Tat. Unsere Qualitätsfibel wurde digitalisiert, und an den Arbeitsplätzen wurden Computer installiert, so dass die Mitarbeiter/innen direkt auf die Fibel zugreifen können. Alle Prozessabläufe und Arbeitsanweisungen sind so für jeden ersichtlich. Dazu wurden Kontrolllichter an Maschinen und Kontrollpunkten angebracht. In der Testphase befinden sich automatische Datenlogger, die die Temperatur und Feuchtigkeit in der Produktion erfassen und grafisch auswerten. So können wir noch schneller auf klimatische Veränderungen reagieren. Dazu kommt eine Ausfallteileverwaltung, also eine Übersicht dessen, was beispielsweise beschädigt wurde. Das sind nützliche Werkzeuge, um die Qualität noch weiter zu steigern.
Aber nicht nur die Qualität macht Alfa besonders ...
... da ist vor allem die familiäre Unternehmenskultur. Und unser nachhaltiger Ansatz: Jeder Stamm wird zu 100 Prozent genutzt. Wir fertigen individuell und gehen auf Kundenwünsche ein, ob es nun um die Sortierung geht oder einen speziellen Plattenaufbau. Unser Spezialgebiet ist Losgröße-1-Fertigung. Wir schaffen Einzelstücke.
Ich verfahre mit gewisser strenger Sorgfalt, andererseits auch mit einem gewissenhaften, wohldurchdachten Augenmaß.
WEITERE EINBLICKE
Einblicke
Florian Burgstaller, 33 war jahrelang Projektmanager bei ALFA. Schon damals lag der Fokus auf den kleinsten Dingen. Das ist die Basis einer effizienten Produktion. Und das garantiert Nachhaltigkeit.